Vita

Künstlerischer Werdegang


Frithjof Eydam (*1985 in Perleberg) erhielt am Musikzweig der Latina August Hermann Francke Unterricht bei Wolfgang Berk in Kontrabass sowie Musiktheorie bei Prof. Dr. Hubert Moßburger und Komposition bei Willi Vogl. In dieser Zeit wurden seine ersten Kompositionen uraufgeführt, u. a. die „Fantasie für Viola Solo“ op. 1 und „Betrübte Wonne“ op. 2 (1. Preis beim Kompositionswettbewerb „Singet dem Herrn ein neues Lied“ der Franckeschen Stiftungen Halle).


Weitere Aufträge für die Latina folgten, so die „Fantasie für Flöte, Violine und Klavier“ op. 4 und das „Quartett für Violine, Oboe, Tuba und Klavier“ op. 6, mit welchem Schüler der Latina unter seiner Leitung sehr erfolgreich beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in der Kategorie „Neue Musik“ teilnahmen (2. Preis). 


Es schlossen sich ein Studium im Hauptfach Kontrabass bei Prof. Frithjof-Martin Grabner an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig sowie ein Schulmusikstudium mit Hauptfach Klavier an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg an. Später erhielt er Unterricht in Dirigieren bei Dorothea Köhler. Er war sieben Jahre Mitglied im Landesjugendsinfonieorchester Sachsen-Anhalt, davon einige Jahre als Solokontrabassist.


Während dieser Zeit wirkte er in verschiedenen Ensembles mit. 2006 gründete er die Krautrockband Fake Blanche. Bis zur Auflösung 2017 veröffentlichte er mit Fake Blanche drei CDs und schrieb zahlreiche Kompositionen und Arrangements, so zum Beispiel zu Beethovens „Klaviersonate cis-moll“. Des Weiteren wirkte er in verschiedenen kleineren Jazz- und Rockensembles als Bassist oder E-Organist mit.

 

2007 trat er in den Kammerchor Incanta ein und wurde 2009 zum Vorsitzenden gewählt. Für den Kammerchor schrieb er zwei Auftragswerke, die jeweils in Halle und Berlin uraufgeführt wurden (2009 „Für Immer – Ballade einer Liebe aus Stein“ op. 8, 2011 „27“ für Kammerchor op. 12).


Im Jahr 2008 kam es erstmals zur Zusammenarbeit mit der halleschen Hip-Hop-Gruppe EastboundClikk. Unter dem Namen „EastboundClikk and Friends Orchestra“ gab es bis 2014 insgesamt vier große Crossoverkonzerte mit dem Ziel, Musiker und Zuhörer verschiedener Genre zusammenzubringen. 2010 erschien ein Livemitschnitt als CD.


Seit 2010 arbeitet Frithjof Eydam als freischaffender Kontrabassist, Dirigent und Komponist. Im selben Jahr veröffentlichte er die Kinderlieder-CD „Jahreszeiten“, bei welcher er als Komponist, Aufnahmeleiter und Produzent mitwirkte. Als Kontrabassist ist er Mitglied von Concentus musicus Halle sowie der Camerata Hallensis. Weitere Auftritte mit Orchestern führten ihn in die Niederlande, nach Belgien, Frankreich und Südkorea. Außerdem arbeitete er mit der Kammer Akademie Halle und der Kammeroper Halle zusammen.  


Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der pädagogischen Arbeit. Von 2010-2016 war er Lehrer für Kontrabass und Dozent für das Musikschulorchester am Konservatorium Georg-Friedrich-Händel in Halle. Parallel dazu gründete er 2010 eine private Klavierklasse. Seine Schüler traten bei „Jugend musiziert“ sowie bei öffentlichen Konzerten in Erscheinung, u. a. führte er seine Kinderkantate „Sterntaler“ op. 23 mehrfach erfolgreich auf. Seit 2018 leitet er an der Musikschule „Kurt Weill“ Dessau das Musikschulorchester, welches regelmäßig im Anhaltinischen Theater Dessau auftritt.


Seit 2013 leitet Eydam den Friedrich-Silcher-Chor Halle, für den er zahlreiche Chorkompositionen schuf. Dazu zählen die inzwischen in Deutschland mehrfach aufgeführte „Missa brevis d-moll für Frauenchor“ op. 17 sowie die Kantate „Silvesternacht“ für Sopran, Frauenchor und Klavier op. 18. 


Die 2015 begonnene Zusammenarbeit mit dem kammerchor cantamus halle und Dorothea Köhler besteht bis heute. Der Chor führte zahlreiche seiner Kompositionen und Bearbeitungen auf, u. a. „Wie schön ist doch die Musik“ op. 26 (2018) und „33 – Alles still!“ op. 28 (2019). 2017 kam es zur Zusammenarbeit mit Fake Blanche im Rahmen der Konzertreihe „Kunststunde“.


2017 übernahm er die Leitung des Kammerchores vocHALes. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die A-cappella-Musik verschiedenster Zeitepochen vom 16.-21. Jahrhundert. Er legt dabei den Fokus auch auf Werke Hallenser Komponisten wie Axel Gebhardt und Dr. Maik Richter. Der Kammerchor arbeitet mit verschieden Solisten und Ensembles wie Concentus musicus Halle und der Kammer Akademie Halle zusammen.


Als Dozent arbeitete er für den Landeschorverband Sachsen-Anhalt, das Akademische Orchester Halle sowie die Bassgeigengala. 


Eydam schuf zahlreiche Werke für Chor, Kammerensemble, Kontrabass sowie Orchester. 2018 komponierte er für den StudioChor Berlin das Auftragswerk „27“ für Chor und Orchester und vertonte dafür neun frühe Gedichten des amerikanischen Dichters Edgar Allan Poe. Es wurde unter der Leitung von Alexander Lebek und unter Mitwirkung der Kammer Akademie Halle in der Konzerthalle Ulrichskirche Halle und der Philharmonie Berlin uraufgeführt. Seitdem verbindet ihn eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem StudioChor Berlin.


Seine Werke wurden inzwischen deutschlandweit, u. a. in Berlin, Dresden, Jena und Köln, sowie in den USA aufgeführt.